Jörg Rotter - Bürgermeister für Rödermark

Wenn zwei sich zusammentun…

Klassische Win-win-Situation: Sicherheitstag der Stadt erst-mals im Rahmen des Tages der Feuerwehr – Begeisterte Anbieter und zufriedene Besucher auf dem Urberacher Festplatz

Wenn zwei sich zusammentun, voneinander profitieren, zusammen mehr sind als einer alleine, wenn das Wetter mitspielt, alle Mitwirkenden begeistert und die Gäste mehr als zufrieden sind – dann ist die Rede vom Rödermärker Sicherheitstag, der am vergangenen Sonntag erstmals eingebunden war in den traditionellen Tag der Feuerwehr auf dem Urberacher Festplatz. Tanja Gruber vom städtischen Ordnungsamt, bei der die organisatorischen Fäden zusammengelaufen waren, strahlte am Abend vor Freude: „Es war einfach super!“ Patrick Zeise, Pressesprecher der Urberacher Brandschützer, sprach von einem „vollen Erfolg“. Und Bürgermeister Jörg Rotter, der mit der ganzen Familie die vielfältigen Mit-Mach- und Informations-Angebote für Groß und Klein genutzt hatte, bedankte sich für einen „tollen Tag“, den Feuerwehr und Ordnungsamt den Bürgerinnen und Bürgern beschert hätten.

Polizei, Rettungsorganisationen, Fahrradclub…Tanja Gruber hatte kurz vor Schluss Reaktionen bei den Beteiligten eingeholt: „viel Betrieb an allen Ständen“, „interessierte Besucher“, „informative Gespräche“, „das nächste Mal sind wir wieder dabei“ – so lauteten die Stichworte ihrer Gesprächspartner. Ihr Dank galt der Feuerwehr. „Die Zusammenarbeit, das gegenseitige Helfen, das Verteilen der Aufgaben schon bei der Planung…echt klasse!“ Zudem sei das kulinarische Angebot der Brandschützer von allen gelobt worden. „Unsere Spargel-Menüs waren ausverkauft“, berichtete Patrick Zeise, der die Komplimente gerne zurückgab. „Das Angebot des Sicherheitstages war sehr informativ. Für alle Generationen war etwas dabei. So habe ich das auch von vielen Gästen gehört.“

Einen unübersehbaren Gast stellte der Bürgermeister gleich in seiner Begrüßungsansprache vor: Kinderkommissar Leon, ein knuffiger Löwe mit einer weißen Polizeimütze. Dem Darsteller unter Maske und Kostüm dankte Rotter, dass er diese „hitzige Aufgabe“ übernommen habe. Doch Leon war nicht nur zur Kinderbelustigung da. Zusammen mit dem Bürgermeister und Kathrin Klaszyk-Sander, der Leiterin des Fachbereichs „Soziale Stadt“ der Verwaltung, brachte er die „LEON Hilfeinseln“ offiziell auf den Weg. „LEON Hilfeinseln“ sind Gebäude der Stadt wie die beiden Rathäuser, das SchillerHaus oder der Bürgertreff, alle Kitas und vor allem zahlreiche Geschäfte, die bislang bei diesem Projekt der Stadt und der Polizei mit ins Boot gestiegen sind. Insgesamt 31 Einrichtungen machen mit. Die Hilfeinseln sollen Kindern auf ihrem Heim- oder Schulweg eine kleine Sicherheit bieten, um alltägliche Hindernisse oder kritische Situationen besser bewältigen zu können: Baustellen, große Hunde, Bedrohung durch ältere Kinder oder Jugendliche, Übergriffe Fremder, aber auch kleinere Notfälle – Schlüssel verloren, verlaufen, dringend „müssen“… Hilfe leisten die Inseln mit dem LEON-Aufkleber.

Danach hatte Leon natürlich nichts dagegen, von den Kindern vereinnahmt zu werden. Der knuddelige Löwen-Polizist war immer für ein Fotoshooting am Stand von Fotografin Melanie Merget zu haben. Die druckte die Fotos gleich zum Mitnehmen aus – das Ganze auch noch kostenlos. Spaß und Bewegung waren in der Hüpfburg gleich am Eingang zum Festbereich garantiert. Die Feuerwehr-Jugend lud auch zu Bobbycar-Rennen ein und hatte ihr Spritzenhaus aufgebaut, während die Einsatzabteilung ihren Fuhrpark zum Besichtigen und Probesitzen aufgereiht hatte. Darunter auch die neueste Errungenschaft, einen Pick-up, der bei Wald- und Vegetationsbränden zum Einsatz kommt. Zur Finanzierung hatte der Feuerwehrverein einen erheblichen Beitrag geleistet – aus Mitteln, die unter anderem beim Tag der Feuerwehr erwirtschaftet werden.

„Sicherheit im Straßenverkehr“: zum Motto des Sicherheitstag gab es reichlich Information und Aufklärung. Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Südosthessen beleuchteten vor allem das Thema „E-Roller im Straßenverkehr“ und stellten „HessenWarn“ vor, die offizielle Warn- und Informations-App des Landes. Außerdem präsentierten die Beamten das Programm der sogenannten Biker-Safety-Touren, die das Polizeipräsidium Südosthessen im vergangenen Jahr zum ersten Mal angeboten hat. Die Touren mit geschulten Motorradfahrern der Polizei bieten die Möglichkeit, das eigene Fahrverhalten zu verbessern. Auf den Rundkursen sind unter anderem kleine Zwischenstopps mit Gesprächen über die Besonderheiten der einzelnen Streckenabschnitte geplant, insbesondere mit den Hinweisen auf Gefahrenmomente sowie Unfallursachen. Natürlich durften bei den Freunden und Helfern auch Streifenwagen und ein Polizeimotorrad begutachtet werden, was vor allem vom Nachwuchs rege genutzt wurde.

Welche Auswirkungen haben Rauschmittel auf unser Bewusstsein und unseren Körper? Das konnte man ganz nüchtern und ungefährlich erleben: Mit der Rauschbrille auf dem Kopf durch einen Parcours laufend, den die Polizei aufgebaut hatte. Ohne polizeiliche Unterstützung lief das bei den meisten nicht so, wie sie es sich wohl gedacht hatten. Ein deutliches Warnsignal. Immer der Nase nach: Einem Drogenspürhund des Polizeipräsidiums bei der Arbeit zuzuschauen, war eine der Attraktionen des Tages. Künftige Fahranfänger konnten sich am Stand der Fahrschule Henrik Jünger mit Informationen zum Führerschein eindecken und in den Fahrschulautos Probe sitzen. Die E-Scooter-Werkstatt Rödermark präsentierte ihre Gefährte und lud zu Probefahrten auf einem abgegrenzten Bereich ein.

Um die Reaktionsfähigkeit beim Bremsen ging es am Pavillon der Verkehrswacht, wo ein entsprechendes Testgerät zur Verfügung stand. Rege genutzt wurde dort auch der Motorradfahrsimulator, der ein Gefühl für Geschwindigkeit vermittelte. Mit ihren Rettungswagen und Notarztwagen präsentierten sich die Johanniter und das Team des Eigenbetriebs Rettungsdienst des Kreises Offenbach. Zudem zeigten die Rettungsorganisationen, wie Erste Hilfe am Unfallort geleistet wird – Stichworte: stabile Seitenlage und Herzdruckmassage, die an den Puppen geübt werden konnte, die auch in den Kursen genutzt werden.

Beim ADFC Rödermark legten die Radexperten Hand an und codierten Fahrradrahmen mit Kennziffern, um eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten. Eine simple Erkenntnis spricht für die Markierung. Wer sein Rad codieren lässt, macht es Dieben schwerer, die Beute zu verkaufen. Denn ohne Eigentumsnachweis und mit dem eindeutigen Signet, das dem rechtmäßigen Besitzer zuzuordnen ist, wird das kriminelle Treiben merklich erschwert. Der Service sei so gut genutzt worden wie bei keiner anderen Veranstaltung in den vergangenen Jahren, meldeten die Fahrradaktivisten am Ende des Tages.