Jörg Rotter - Bürgermeister für Rödermark

Ehemalige Kita wird zum Jugendzentrum

Im Motzenbruch schreiten die Umbauarbeiten voran

Der Weg war kein leichter. Nicht gerade und eben, sondern eher holprig, mit überraschenden Wendungen. Und er sorgte für einige Aufregung in den politischen Gremien der Stadt. Doch nun ist das Ziel in Sicht, und alles hat sich gefügt. Die Rede ist vom Jugendzentrum in Ober-Roden. Seit vielen Jahren ist es in der alten Feuerwache beheimatet. Doch der Umzug rückt näher. Im ehemaligen Motzenbruch-Kindergarten schreiten die Umbau- und Ertüchtigungsarbeiten voran. Voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres werden die Jugendabteilung und ihre „Kundschaft“ die ehemalige Kindertagesstätte für ihre Zwecke nutzen können.

Zur Erinnerung: Im Februar 2022 hatte das Stadtparlament beschlossen, den Neubau eines Jugendzentrums hinter dem Badehaus zu prüfen. Ein Millionenprojekt, für das es aber Zuschüsse aus dem Städtebauförderprogramm gegeben hätte. Von diesen Plänen waren Parlament und Magistrat im Juli vergangenen Jahres abgerückt und machten den Weg frei für den Umbau der Sauna-Landschaft im Untergeschoss des Badehauses in ein Jugendzentrum – auch das sollte zunächst geprüft werden. Grund für den Schwenk: das Geld. Als sich die Parlamentarier für den Neubau aussprachen, war von Kosten in Höhe von 3,5 bis 4 Millionen Euro die Rede; zuletzt wurde eine Summe von rund 4,5 Millionen Euro genannt. Für einen Umbau des Wellnessbereichs wurden dagegen nur rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Zu Beginn dieses Jahres wurde aber auch diese Variante aufgrund der angespannten Haushaltslage verworfen.

Ein Verbleib des Jugendzentrums am seitherigen Standort war keine Lösung: Brandschutzmängel, Keller aufgrund von Feuchtigkeit nicht nutzbar, neue Perspektiven für das gesamte Areal im Rahmen des Stadtumbaus… Deshalb plädierte der Magistrat stattdessen nun für den Umbau der Motzenbruch-Kita. Geschätzte Kosten damals: rund 230.000 Euro. Und dieser Kostenrahmen dürfte auch eingehalten werden, versichert Reiner Rebel, kommissarischer Leiter der Kommunalen Betriebe, die das Projekt geplant und in Angriff genommen haben. Die Jugendarbeit kann sich im ehemaligen Kinderreich auf rund 550 Quadratmetern ausbreiten. Hinzu kommen Lagerräume im Keller mit etwa 110 Quadratmetern. Zum Vergleich: Im alten Feuerwehrhaus stehen rund 290 Quadratmeter für die Jugend plus 70 Quadratmeter für die Büros zur Verfügung. Ein großer Vorteil des neuen Standorts ist das große Außengelände. Auf rund 1500 Quadratmetern gibt es Platz für ein kleines Fußballfeld, für eine Tischtennisplatte, eine kleine Hütte und eine Sitzecke, für Spielgeräte und Hochbeete. Die Umgestaltung erfolgt allerdings erst im kommenden Jahr.

Der Stand der Dinge: Das Gebäude ist entkernt worden, Rohre unterhalb des Estrichs wurden verlegt, der Estrich wurde gegossen. Die Trockenbauarbeiten haben begonnen, in der Küche und in den Sanitärräumen werden demnächst die Fliesen gelegt. Sind diese Arbeiten beendet, kommen die Maler. Danach werden Toiletten und Waschbecken installiert, die Küche wird eingebaut und schließlich der Boden neu verlegt. Die Bauendreinigung ist für Ende Oktober terminiert. Für den 29. November werden die Nachbarn zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Davor will sich der Ausschuss für Familie, Soziales, Integration und Kultur bei einem Ortstermin ein Bild vom Fortschritt des Projektes machen.

„Unser primäres Ziel war und ist es, den Jugendlichen ein Angebot machen zu können. In schwierigen Zeiten ist dies im Motzenbruch mit erheblich weniger Mitteln möglich. Das ist ein guter Standort für die Jugendarbeit“, so Bürgermeister Jörg Rotter und Erste Stadträtin Andrea Schülner unisono. „Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und die Weichen neu gestellt!