Bürgermeister Rotter: Die Stadt hat Gastronomie im Bahnhof angebahnt!
Der Hitze des Wahlkampfs ist es nach Ansicht von Bürgermeister Jörg Rotter geschuldet, dass Behauptungen in den Raum gestellt werden, die Gastronomielösung für den Bahnhof Ober-Roden sei ohne das Zutun einer städtischen Stelle zustande gekommen.
„Das kann ich so nicht stehen lassen, weil es einfach nicht der Wahrheit entspricht“, betont der Bürgermeister. „Natürlich haben wir nicht an der Vertragsunterzeichnung mitgewirkt, das ist auch nicht unsere Aufgabe. Aber die Stadt – sowohl ich selbst als auch die Bauabteilung – hat sich sehr wohl aktiv eingeschaltet, hat verhandelt, Druck aufgebaut und so daran mitgewirkt, dass wir uns jetzt auf ein attraktives Lokal im Ober-Röder Bahnhof freuen dürfen.“
Gleich nachdem er sein Bürgermeisteramt im Juni 2019 angetreten hatte, intensivierte Rotter die städtischen Bemühungen, den Stillstand zu beenden. Schon im August führte er ein erstes Gespräch mit Daniel Winkler, einem der drei Gesellschafter der Station-1-GmbH, die die Gastronomie im Bahnhof betreiben wird. „Ich bin auf Herrn Winkler zugegangen, weil ich ihn als einen der Bieter im Jahre 2012 in Erinnerung hatte, ihn kenne und wusste, dass er nach wie vor Interesse am Bahnhof hatte.“ Er habe ausloten wollen, ob Winkler auch an einer Entwicklung nur der Gastronomie interessiert sein könnte, in welcher Form auch immer. Man habe aber auch über die Möglichkeit gesprochen, Winkler und seine Partner als Investoren für das gesamte Bahnhofsgebäude ins Spiel zu bringen.
Deshalb holte die Stadt wenig später ein juristisches Gutachten ein, dass die Rechtslage hinsichtlich eines möglichen Rücktritts vom Kaufvertrag mit Investor Hans-Jörg Vetter prüfte und konkrete Schritte aufzeigte. Im Dezember konkretisierten Winkler und sein Geschäftspartner Carsten Barna ihr Interesse an einem Kauf des Bahnhofs, nannten konkrete Zahlen. Vor diesem Hintergrund kam es im Januar 2020 zu einem Gespräch mit Vetter, der dann Anfang März per Einschreiben förmlich aufgefordert wurde, seinen im Kaufvertrag festgelegten Verpflichtungen nachzukommen. Bis Ende März sollte Vetter zusichern, dass er bis spätestens zum 30. Juni 2021 einen Mietvertrag mit einem Gastronomen abschließen werde. „Aber dann kam die Pandemie, und wir haben unsre Absicht, Herrn Vetter eine Frist zusetzen, zunächst einmal auf Eis gelegt“, sagt der Bürgermeister. Das Rückabwicklungsszenario, die Gespräche und Verhandlungen hätten aber offensichtlich dazu geführt, dass Vetter und Winkler dann „über einen anderen Kanal“ ins Geschäft gekommen seien.