Jörg Rotter - Bürgermeister für Rödermark

PRAXISNAH UND PASSGENAU: „EIN STARKES SIGNAL“

Welche attraktiven Berufe in den Bereichen Technik, Bau, Anlagen-Produktion und Immobilien-Verwaltung hat die Rödermärker Unternehmenswelt zu bieten? Und wie breitgefächert ist die Stadtverwaltung aufgestellt, wenn’s darum geht, Schulabgänger an die Berufswahl heranzuführen? Junge Leute, die 2025 ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekommen, konnten bei der diesjährigen „Nacht der Ausbildung“ schon mal vorfühlen, sich einen Überblick verschaffen und erste Kontakte mit möglichen Führungskräften und Arbeitskollegen der nahen Zukunft knüpfen.

Zum zweiten Mal nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main die große Info-Börse gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung organisiert. Und siehe da: Jugendliche, die die örtliche Nell-Breuning-Schule oder andere weiterführende Schulen in Nachbarstädten besuchen, waren wieder zahlreich mit von der Partie. In Gruppen mit Pendelbussen, individuell mit Rad und Roller oder in Begleitung der Eltern: So zogen die Youngster los und pickten sich ihre Favoriten heraus.

Die Auswahl war groß. Insgesamt acht Anlaufstationen, die 28 Berufsfelder in einem Zeitfenster von vier Stunden vorstellten, buhlten um Zuspruch. Offiziell eröffnet wurde der Aktionstag bei Adicon in Ober-Roden. Das rund 90 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat sich auf den Dreiklang „Abdichten, Beschichten und Sanieren“ im Gebäudesektor spezialisiert. Wie dabei interessante chemische Verbindungen und innovative Arbeitstechniken zum Einsatz kommen: Das wurde den Gästen der Auftakt-Zeremonie und im Anschluss daran auch den Schülerinnen und Schülern sehr anschaulich demonstriert.

Für die IHK war deren Vizepräsident Michael Grunwald nach Rödermark gekommen. Er wurde begrüßt von den beiden Adicon-Geschäftsführern, Thomas und Peter Haberstroh, sowie von Bürgermeister Jörg Rotter, der Ersten Stadträtin Andrea Schülner und von Till Andrießen, dem Leiter der Wirtschaftsförderung. Der Tenor beim Startschuss-Treffen: Gäbe es das Format der geballten Wissensvermittlung und Hilfestellung an der Nahtstelle von Schule und Job-Einstieg nicht schon, so müsste man es glatt erfinden.

„Denn die gute Vernetzung macht’s möglich. Wie die Industrie- und Handelskammer, die Stadt und die Schulen inklusive der Berufswege-Begleitung hier zusammenarbeiten, um Chancen und Perspektiven für junge Menschen aufzuzeigen – das ist vorbildlich“, betonte der Bürgermeister. Auf einer Wellenlänge mit Rotter funkte Alexander Krebs, der die „Nacht der Ausbildung“ seitens der IHK federführend koordiniert. Seine Einschätzung: „Für Jugendliche ist das Event ideal, um den Weg zu einem Praktikum oder einer dualen Berufsausbildung zu ebnen.“

Mit Wertgrund-Immobilien, Videor, Zeppelin Systems, der Schmoll Maschinen GmbH und Adicon zeigten insgesamt fünf Unternehmen eifrig Flagge beim Bemühen um Nachwuchskräfte. „Diese Form der direkten Ansprache und der Begegnung vor Ort ist wirklich vorteilhaft. Man kommt weg von der abstrakten Ebene und kann Einblicke ganz praxisnah geben. Wir als Adicon haben schon sehr gute Erfahrungen mit dieser Art der Präsentation gemacht“, verdeutlichte Thomas Haberstroh.

Und die Stadt? Was hatte sie zu bieten auf dem kurvenreichen Parcours mit der Aufschrift „Ausbildung in Rödermark“? Im Badehaus konnte bestaunt werden, was rund um das Stichwort „Schwimmvergnügen“ an Arbeit und Technik mobilisiert wird. In der Kita Sonnenschein an der Odenwaldstraße zeigten die dortige Leiterin Duangkamol Keller und das Erzieherteam stellvertretend für alle Betreuungseinrichtungen der Kommune, wie bunt und facettenreich er ist: der Berufsalltag mit den Jüngsten der Gesellschaft.

In der Kulturhalle gab’s Informationen und Unterhaltung in geballter Form. Dort konnte in zahlreiche Fachbereiche der Stadtverwaltung reingeschnuppert werden. Sich zum Veranstaltungstechniker ausbilden lassen… Als Verwaltungsfachangestellte im Rathaus arbeiten… Oder als Immobilienkaufmann in den Reihen der kommunalen Gebäudewirtschaft… Diese und viele andere Offerten wurden intensiv beleuchtet und hinterfragt.

Ein Stopp am Brezelstand, ein paar Schritte zur Popcorn-Maschine, ein Schnappschuss vor der Fotobox, ein Abstecher zum Tisch mit kleinen Stadtsouvenirs zum Nulltarif – und dann noch ein letztes Gespräch am RoOF Mobil, das auf dem Vorplatz der Kulturhalle geparkt war und dort auf die Parole „Richtig orientiert im Kreis Offenbach“ aufmerksam machte: Dieses Finale stimmte auf den Nachhauseweg ein.

Der Bürgermeister war dabei, beobachtete das Kommen und Gehen an den Info-Ständen – und zog zufrieden Bilanz. „Im vorigen Jahr ein prima Auftakt, jetzt eine tolle zweite Auflage: Das ist ein starkes Signal. Wir erkennen“, so Rotters Fazit, „dass das Format passgenau ist und von den jungen Leuten gut angenommen wird.“