Am Hainchesbuckel kann geplant werden
Eine schier unendliche Geschichte hat nun doch ein Happy End gefunden: Mit der Unterzeichnung eines städtebaulichen Vertrags haben die Stadt und die Rügemer Recycling, Fuhr- und Baggerbetrieb GmbHden Weg frei gemacht für die Entwicklung eines schon vor Jahrzehnten erstmals ins Auge gefassten Industrie- und Gewerbegebiets am „Hainchesbuckel“. Das Areal grenzt nördlich an die Gewerbeflächen an der Messenhäuser Straße an.
Die Firma Rügemer bringt laut Vertrag ihre Flächen in die Gebietsentwicklung ein. Gleichzeitig wird die Zukunft des Betriebs planungsrechtlich abgesichert. Den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Am Hainchesbuckel“ hatte das Stadtparlament vorausblickend schon im Juli des vergangenen Jahres gefasst. Nun kann konkret geplant werden. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans sollen die Voraussetzungen für die Entwicklung eines rund 15,5 Hektargroßen Industrie- und Gewerbegebiets einschließlich Grünpuffer und veränderter Verkehrsanbindung über die Kapellenstraße geschaffen werden. Die reinen Bauflächen umfassen etwa 9 Hektar.
„Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen und die Notwendigkeit erkannt, Nägel mit Köpfen zu machen“, freut sich Bürgermeister Jörg Rotter. Nun habe die Stadt endlich die Möglichkeit, die weitere Gewerbeentwicklung einzuleiten. Man verfüge nun über dringendbenötigte gewerbliche Bauflächen. „Wir werden unseren Firmen hier in Rödermark Angebote machen können, wir können zudem auch neuen Firmen Perspektiven in Rödermark eröffnen“, betont der Bürgermeister.
Rotter ist es aber auch wichtig, dass der Vertrag mit Rügemer die Zukunft eines wichtigen Betriebs absichert. Zudem sei es nun möglich, beim Thema Lärmschutz und Verkehrsbelastung konkrete Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger Messenhausens zu finden.
Im nächsten Schritt müssen nun die Projektsteuerungsleistungenausgeschrieben und vergeben werden. Dabei geht es um Steuerung undKoordination der einzelnen Planer und Gutachter, um die sorgfältige Umsetzung des gesamten Bauleitplanverfahrens, um die Umlegung der Grundstücke, um die Erschließung des Baugebiets und schließlich um die Vermarktung. Der gesamte Prozess dürfte erst in einigen Jahren abgeschlossen sein.
Die Option einer Gewerbegebietsentwicklung am Hainchesbuckelbeschäftigt die politischen Gremien der Stadt seit Ende der 1980er Jahre. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 19. November 1996 wurde der Magistrat schließlich beauftragt, die erforderlichen Voraussetzungen für eine entsprechende bauleitplanerische Ausweisung eines Gewerbegebiets dort zu schaffen. Auf der Grundlage diesesBeschlusses erarbeitete ein externes Planungs-büro den Vorentwurf einesBebauungsplans. 1999 kam es sogar schon zur vorgeschriebenen Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Das wurde dann im Jahr 2004 wiederholt. Letztendlich konnten die Planungen aber nicht zum Abschluss gebracht werden. Ein politisches Thema blieb der Hainchesbuckel bis heute.