Aus dem Dschungel könnte ein feiner Biergarten werden
Bürgermeister Jörg Rotter zog symbolisch den Hut vor seinen Mannen, Betriebshofchef Thorsten Heberer sprach von einer „echt sportlichen Leistung“. Das Sonderlob im XL-Format galt Omar El-Malki, Markus Schröder, Nehat Xini und Hames Kaludra. Die vier Tiefbauer vom Betriebshof haben innerhalb von zwei Wochen aus dem verwilderten Garten hinter der alten Feuerwache, den „Königlich Bayerischen Stuben“, eine kleine Oase gemacht, in der sich ein kleiner, feiner Biergarten etablieren könnte.
Die Stadt möchte das Areal im Rahmen kultureller Veranstaltungen nutzen, vor allem der Heimat- und Geschichtsverein könnte hier zum Zuge kommen. Darüber hinaus kann sich Bürgermeister Jörg Rotter aber durchaus vorstellen, dass das der Stadt gehörende Grundstück grundsätzlich wieder als Biergarten betrieben wird. So wurde es vor Jahrzehnten schon einmal genutzt. „Wir werden der Inhaberin der Bayerischen Stuben auf alle Fälle anbieten, den Garten zu mieten“, sagte Rotter bei einem Ortstermin mit den Arbeitern, kurz bevor die ihr Werk beendet hatten. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass eine solche kombinierte Nutzung – privat und öffentlich – „eine Riesenwirkung für Urberach entfachen kann“.
„Bis zur Kerb muss alles fertig sein“ – so lautete der Auftrag an die Vier vom Betriebshof. Dass dies tatsächlich möglich sein würde, daran glaubten insgeheim nur die wenigsten. Doch die Männer legten sich mit aller Kraft ins Zeug, schauten nicht auf die Uhr, sammelten reichlich Überstunden, arbeiteten auch samstags. Und siehe da: „Auftrag erledigt“, konnte am Freitag gemeldet werden.
Zunächst musste ein wahrer Dschungel gelichtet werden, Bäume wurden entfernt, Wurzelwerk beseitigt. Dabei kamen zwei alte Mühlsteine zum Vorschein, die früher offensichtlich zu Dekozwecken dort aufgestellt waren. Sie haben jetzt einen Ehrenplatz auf einem Beet erhalten, dass die städtischen Arbeiter angelegt haben – die Planung für die Neugestaltung hatte Thorsten Heberer selbst übernommen. Nachdem der Wildwuchs beseitigt war, ging es daran, diese Planung umzusetzen. Die Flächen unter den schattenspendenden großen Bäumen wurden geschottert, ein Stück zur Gaststätte hin wurde neu gepflastert, das Beet und ein Weg angelegt. Zudem musste dafür gesorgt werden, dass das Regenwasser ablaufen kann – das bedeutete: Rohre verlegen, dann bei den Pflaster- und Schotterarbeiten auf das richtige Gefälle achten.
„Es ist einfach toll, dass das in dieser Zeit geschafft wurde und dass wir dafür auch noch auf unsere eigenen Leute zurückgreifen konnten“, betonte Bürgermeister Rotter. Er stellte eine offizielle Eröffnung nach der Kerb in Aussicht. Omar El-Malki, Markus Schröder, Nehat Xini und Hames Kaludra werden dann sicherlich Ehrengäste sein.